Sommerprognose 2022

Nach der alljährlichen Winterprognose hat unser Saalfeldner Wetterspezialist, Herr Hofrat Dipl.Ing Nöbl, wieder eine langfristige Vorhersage für den heurigen Sommer erstellt. 

  

2022 – Blühjahr und Teilmastjahr der Fichte - Frühling im Mai - Sommer im Juni

Die Blüte: Alle Bäume haben heuer reichlich Blütenansatz, besonders Erle, Birke, Weißbuche, Esche und auch die Obstbäume. Die Ursache liegt in der guten Nährstoffversorgung und den reichlichen Niederschlägen im vergangenen Jahr 2021, wodurch sich die viel größeren Blütenknospen gebildet haben. Das vergangene Jahr war geprägt vom vollen Austrieb der Fichte mit hoher Verdunstung im Sommer und in der Folge von hohen Niederschlägen im Juli und August bis hin zu starken Hochwässern. Heuer ist das Gegenteil der Fall: im Blühjahr treibt die Esche früher aus als die Eiche (Esche vor Eiche - große Bleiche), es ist Trockenheit zu erwarten. Aber nicht Esche oder Eiche sind für das Sommerwetter verantwortlich, sondern die Fichte, die heuer durch die Blüte und verminderten Austrieb für geringere Sommerniederschläge sorgt. Vollmastjahre der Fichte haben immer Trockenheit zur Folge. Heuer handelt es sich aber um ein Teilmastjahr, da nicht alle Bäume blühen. Dieser Umstand wirkt sich besonders günstig aus: es gibt viel Schönwetter, aber keine extreme Trockenheit, andererseits aber genügend Niederschläge ohne extreme Hochwässer.

Temperatur und Wetter: Durch den kühlen April hat sich der Vegetationsvorsprung vom März wieder soweit verringert, dass die Blühzeiten von Kirsche Ende April und die Apfelblüte Anfang Mai im Durchschnittsbereich der letzten 20 Jahre liegen. Mit durchschnittlichen Temperaturen verspricht der Mai ein schöner Frühlingsmonat zu werden. Fröste sind nicht mehr zu erwarten (es gibt keine Eismänner mehr). Im Juni wirkt sich bereits die Fichtenblüte aus, durch verminderte Niederschläge. Durchschnittlich weist der Juni die höchste Niederschlagswahrscheinlichkeit des ganzen Jahres auf (18 Niederschlagstage), heuer werden es weniger sein. Das freut die Bauern bei der Heuernte und die Imker, wenn die Bienen den Waldhonig eintragen können, denn bei Regen wird dieser immer wieder von den Bäumen abgewaschen. Mitte Juni gibt es einen kleinen Einbruch mit Schlechtwetter (Schafskälte), aber danach folgt die erste Hitzewelle des Jahres. Die Junitrockenheit wird im Juli rasch durch Niederschläge und unterdurchschnittliche Temperaturen beendet. Der Juli scheint der ungünstigste Sommermonat zu sin, denn im August kehrt der Hochsommer zurück, der dann bis Anfang September anhält. Mitte September ist der Sommer beendet, danach folgt eine schöne Herbstzeit bis in die erste Oktoberhälfte. Mitte Oktober fällt der erste Schnee auf den Bergen. Der November ist unbeständig und winterlich auf den Bergen.      


Die Detailprognose für den Sommer 2022:

Mai: durchschnittlich warm, am schönsten Mitte des Monats (zu den Eismännern), keine Fröste

Juni: Schönwetter und trocken, die Niederschlagswahrscheinlichkeit (durchschnittlich 18 Tage Niederschlag im Juni) ist stark vermindert. Mitte Juni kurze Unterbrechung durch die sogenannte "Schafskälte", danach die erste Hitzewelle und Trockenheit. Es können schon die höchsten Temperaturen des Jahres erreicht werden.

Juli: die Trockenheit des Juni wird rasch durch Niederschläge und kühlere Temperaturen beendet. Durchschnittlich weist der Juli die höchsten Niederschlagsmengen des Jahres auf. Dies wird auch auf den heurigen Juli zutreffen.

August: anhaltendes Schönwetter bei überdurchschnittlichen Temperaturen, einige Gewitter sorgen dafür, dass es nicht zu trocken wird.

September: der Sommer hält noch an, erst Mitte des Monats ist er beendet, es folgt aber noch ein schöner Herbst.

Oktober: der goldene Herbst hält an, aber Mitte Oktober gibt es den ersten Schnee auf den Bergen, in weiterer Folge ist der Herbst unbeständig und  im November sogar winterlich auf den Bergen und teilweise auch in den Tälern.

Sommerprognose 2022Sommerprognose 2022


Alle Angaben ohne Gewähr! 

©  Hofrat DI Horst Nöbl
Saalfelden,  April 2022